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Der g’schupfte Ferdl geht Tauben vergiften im Park

Release Date: 4. February 2013
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Bela Koreny, Timna Brauer & Wolf Bachoffner. Live aus dem Theater Akzent Wien.

Konzert zum 90. Geburtstag von Georg Kreisler und Gerhard Bronner.

Eine Hommage an zwei der genialsten Liedermacher, die Freunde waren, zu Feinden wurden und nach ihrem Tod auf der Bühne wieder vereint werden. Der eine Wiener, Gerhard Bronner, war ein Reflektierender des Tagesgeschehens, der Menschen unverfälscht, mit und durch Humor, beschrieb und entlarvte. Der die Dummheit und Unbekümmertheit, der Wiener hasste, aber, oder deswegen zu seinem Lebenswerk gemacht hat. Der Wien trotzdem liebte und die Stadt wieder zu seiner Heimatstadt gemacht hatte.

Der andere Wiener, Georg Kreisler, war Philosoph, der Stellung bezog, der litt, ein politischer Mensch war, der sich selber auch zum Thema machte. Der den Menschen nicht vergeben konnte, der sein Jude-sein bekannte, der ein ewig Flüchtender war und sich nie versöhnte. Doch eine Gemeinsamkeit konnten sie nie ablegen: Wien

Das Gegensätzliche der beiden Giganten ist das Spannungsfeld des Abends. Der eine, der die „Anderen“ beschreibt – der Andere, der sich selbst beschreibt. Ein Lied folgt auf das andere und gibt ein Jahrhundert wieder, aus der Sicht von zwei Juden, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Die Wiener Sängerin Timna Brauer singt Lieder von Kreisler (u.a. „Der Musikkritiker“, „Taubenvergiften im Park“ und „Ich sitz schon lang im Kabarett und singe Lieder“). Der Wiener Schauspieler Wolf Bachofner, der durch seine Rolle als Kriminalkommissar Peter Höllerer in der Serie „Kommissar Rex“ bekannt wurde und zur Zeit in der Krimiserie „Schnell ermittelt“ mitspielt, singt Bronner (u.a. „Der g´schupfte Ferdl“, „I werd narrisch“ und „Es herbstlt“). Begleitet werden sie von Bela Koreny.

Lyrics

Der g'schupfte Ferdl

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Heite ziagt da gschupfte Ferdl frische Sockn an
Grün und gölb gestreift, das ist so elegant
Schmiert mit feinsta Brillantine seine Lockn an
Putzt die Schuach und nocha haut er se ins Gwaund
Weil beim Tumser drausn in Neu-Lerchnföd
Is Perfektion

Auf da Eckn trifft er dann de Mitzi Wasdabdschik
Das beliebte Pinab-Girl von Hernois
Ihre Kleidung ist wie seine ganz dezent und schick
Sie hot beinoh echte Perlen uman Hois
Weil beim Tumser drausn in Neu-Lerchnföd
Is Perfektion

So gehn die beiden mit vergnügtem Sinn zum Tunser hin
Bei der Gadrobe sehen sie ein großes Schild:
„Die pe-te Gäste werdn höflichst gebeten
Die Tanzlokalität ohne Messa zu betreten“
Worauf da gschupfte Ferdl ohne lange zu reden
Sein Messa deponiert
Die Mitzi hot im Taschl eh noch ans drin

Da fangt mit Schwung und Elan
An gschtrampfta Tschitabug an
Gespielt von Tscharlie Woprschaleks
Goidn Bois aus Hernois
Und mit Elastizität
Die sich von sölba vahsteht
Schleift da Ferdinand de Mitzi aufs Parkett
Das ist ziemlich übervölkert schon
Wei beim Tumser is heit – eh scho wissn –
Perfektion

Das Saxophon das imparovisiert
Die Nummer: Ei kenn gif ju änifing bat loff
Beim letztn Ton, do hot a se g’irrt
Worauf da Ferdl sogt: „Des is a gsöchta Off!“

Aber gleich nebenan, da steht ein junger Mann
Der glaubt, dass ihn der Ferdinand gemeint haben könnt
Und er ist über diese Randbemerkung sehr deprimiert
Der gschupfte Ferdl hat ihm nämlich einst die Mitzi entführt

Er findet das war sehr gemein
Doch hasst er Schlägerein
Drum beißt a nur den Ferdl in de Nosn hinein
Der is ganz desparat
Er weiß sich kein Rat
Weil er’s Messa blödaweis in der Gardrob liegn hat

Ader gleich drauf wird ihm bessa
Wei ihm foit ein
De Mitzi hat ja noch ein Messa!
Er reißt se zaum
Uun gibt dem Gegner
Einen ziemlich leichten Stessa!

Durch diesen Stessa fliegt der durch das ganze Tanzparkett
Am andern Ende pickt er traurig an der Wand
Und fünf, sechs Tänzer
Die ringeln sich am Boden
Davon sogt ana:
„Jetzt gibt’s wahrscheinlich an Marodn!“
Daraufhin sogt a andera:
„Warum net glei an Dodn?“
Sie schütteln sich die Hand
Dann beiteln sie den Ferdinand ausm Gwand

Kaum hot da Ferdl seine Floschn
Sogt a: „Mitzi gereif ma’s Messa aus dar Toschn!“
Doch de Mitzi sogt: „Da Teife sois holn
Jetzt hot ma wer mei Taschl gstohln!“
Und indem dass dann der gschupfte Ferdl wehrlos war
Hat die Übermacht ihn ziemlich malträtiert
Er bekam ein blaues Äugl, dass er schwerlos war
Das hat er mit kalte Umschläg sich kuriert
Und er nimmt sooft ihm der Schädl brummt
Zwei Pyramidon

Doch nächste Wochn ziagt da gschupfte Ferdl wieder frische Sockn an
Grün und gölb gestreift, das ist so elegant
Schmiert mit feinster Brillantine seine Lockn au
Putzt die Schuach und nocha hauta sich ins Gwaund
Weil beim Tumser draun in Neulerchnföd
Is wieda amoi Perfektion!

Zwei alte Tanten

Wenn ich nachts nicht schlafen kann
Schau‘ ich gern beim Fenster raus
Und ich sehe mir die Straße an
Oder vis-à-vis das Haus
Das ist das Achterhaus
Und es ist wirklich sonderbar!
Ich wollt‘ es schon einmal beschreiben
Aber dann ließ ich es bleiben
Denn vielleicht war’s gar nicht wahr
Aus einem Fenster kommt
Jede Nacht ein fahler Schein
Und wenn man sich etwas streckt
Sieht man in den Raum hinein
Und was da drin geschieht
Ach, wer hätte das geglaubt
– Ist das real?
– Ist das normal?
– Ist das erlaubt?

Zwei alte Tanten tanzen Tango
Mitten in der Nacht
Warum auch nicht?
Sie hätten sonst die Nacht
Nur schlaflos zugebracht
Wie diese Engeln
Sich nur schlängeln
Und schmiegen Bein an Bein –
Jeder Schritt muss
Bei dem Rhythmus
Ein Vergnügen sein!

Und ringsumher, da ist es finst-
Er, schwach nur grinst
Das Morgenrot
Da mit Migränen
Gähnen
Tränen
Stöhnend man erwacht

In den Spelunken
Wird getrunken
Und der Bäcker backt das Brot –
Zwei alte Tanten tanzen Tango
Mitten in der Nacht

In der Bundeshauptstadt Bonn am Rhein
Fürchtet sich der Kommunist
Sollt‘ man etwas weiter östlich sein
Fürchtet sich, wer keiner ist
Selbst in Amerika
Da wär i ka
Sekunde ohne Zänk
Denn dieser Eisenhower
Gibt mir einen leisen Schauer
Wenn ich an den Nixon denk‘

Ein blasser Nasser
Starrt ins Wasser
Das er
Längst schon nicht mehr liebt
Und weicht vom Mittelmeer
Kein Drittel mehr
Zurück
Nur dort im Achterhaus
Da macht man aus
Die Lichter, die’s noch gibt
Man konzentriert sich ganz auf Tango
Und auf Glück . . .

Zwei alte Tanten tanzen Tango
Mitten in der Nacht
Die suchen sobald
Nicht nach Kobalt
Auch wenn der Globus kracht
Die bringt kein greller Pfiff
Nach Tel Aviv
Nach Kairo, nach Korinth
Die ruft kein Muezzin
Zum Suez hin
Die bleiben, wo sie sind!

Und Hunde heulen
Wunde Eulen
Legen Eier in den Turm
Man hat Affären
Mit Millionären
Meist auf einer Yacht
Doch spuckt den Ozean
Ein Lotse an
Dann gibt es einen Sturm –
Zwei alte Tanten tanzen Tango
Mitten in der Nacht

Zwei alte Tanten tanzen Tango
Mitten in der Nacht
Sie sind vereint
Und wie mir scheint
Die eine weint
Die andre lacht
Den Strassenfeger mit Geselle
Plagt die Szenerie –
Jedoch ein Neger mit Gazelle
Zagt im Regen nie

Ja, der Neandertaler
Wandert aller-
Dings noch ohne Ruh‘
Und fragt die Leut‘
Wie weit sie’s heut‘
Seit seiner Zeit gebracht
Man gibt dem Araber
Sein eignes Dromedar, aber
Wozu?
Zwei alte Tanten tanzen Tango
Mitten in der Nacht
Mitten in der
Mitten in der
Mitten in der
Mitten in der
Mitten in der Nacht

Tauben vergiften

Schatz, das Wetter ist wunderschön
Da leid ich’s net länger zu Haus
Heute muss man ins Grüne gehn
In den bunten Frühling hinaus!
Jeder Bursch und sein Mäderl
Mit einem Fresspaketerl
Sitzen heute im grünen Klee –
Schatz, ich hab‘ eine Idee:

Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau
Gehn wir Tauben vergiften im Park!
Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau
Gehn wir Tauben vergiften im Park!
Wir sitzen zusamm‘ in der Laube
Und ein jeder vergiftet a Taube
Der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark
Beim Tauben vergiften im Park

Schatz, geh, bring das Arsen gschwind her
Das tut sich am besten bewährn
Streu’s auf a Grahambrot kreuz über quer
Nimm’s Scherzel, das fressen’s so gern
Erst verjag’mer die Spatzen
Denn die tun’am alles verpatzen
So a Spatz ist zu gschwind, der frisst’s Gift auf im Nu
Und das arme Tauberl schaut zu

Ja, der Frühling, der Frühling, der Frühling ist hier
Gehn wir Tauben vergiften im Park!
Kann’s geben im Leben ein größres Plaisir
Als das Tauben vergiften im Park?
Der Hansl geht gern mit der Mali
Denn die Mali, die zahlt’s Zyankali
Die Herzen sind schwach und die Liebe ist stark
Beim Tauben vergiften im Park…
Nimm für uns was zu naschen –
In der anderen Taschen!
Gehn wir Tauben vergiften im Park!

Album Review

Aufgenommen am 4. und 5. November 2012
im Theater Akzent!
- - Bela Koreny Buch und Regie